Unser Jahresbericht 2022/2023 ist, wie auch in den Vorjahren, geprägt von einem turbulenten Berichtsjahr, das gespickt war mit vielen Veranstaltungen, viel Erreichtem, vielen freudigen, aber auch mit traurigen Nachrichten. Sie erinnern sich, dass wir, Ihre Vizepräsidenten, im Vorwort des vergangenen Jahresberichts erstmals in Erscheinung traten. Grund war der plötzliche krankheitsbedingte Rücktritt unseres Präsidenten Heinrich Abletshauser. Nun ist, wie Sie alle wissen, Heinrich Abletshauser nach eben dieser schweren Krankheit am 28. August 2023 im Alter von 67 Jahren verstorben. Trotz Kenntnis seiner schweren Krankheit war und ist dies für uns alle ein großer Schock: Obwohl wir im Präsidium vor einem Jahr begonnen haben, unsere ehrenamtliche Tätigkeit neu und – wie wir meinen – gut zu organisieren, hinterlässt der Tod unseres Ehrenpräsidenten eine schmerzliche Lücke. Aber auch Ehrenpräsident Wolfgang Cossmann ist in diesem Jahr verstorben, und zwar am 5. März im Alter von 80 Jahren. Auch er hatte in seiner zwölfjährigen, von 2000 bis 2012 dauernden Präsidentschaft zahlreiche wegweisende Meilensteine für den Verband hinterlassen.
Beide, Heinrich Abletshauser und Wolfgang Cossmann, bleiben unvergessen. Wir alle sind ihnen zu großem Dank verpflichtet und werden ihnen für immer ein ehrendes Andenken erweisen. Aber trotz allem: Das Leben geht weiter und wir wären nicht wir Rollladen- und Sonnenschutztechniker, wenn wir nicht mit Mut und Zuversicht in die Zukunft blicken und die uns begegnenden Herausforderungen anpacken würden. Alles andere würden uns unsere Ehrenpräsidenten, wie wir sie kennen, übel nehmen! Und von diesen Herausforderungen gab und gibt es viele: Die Corona-Pandemie ist abgeklungen, aber nicht verschwunden. Immer noch hält der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine die Welt in Atem – mit allen Auswirkungen auf uns und unsere Wirtschaft. Und das Agieren der Ampelregierung hinterlässt bei nicht wenigen eher Kopfschütteln als Kopfnicken.
So ist es erforderlich, dass wir als Verband selbst, aber auch im starken Verbund mit unseren Partnern uns immer wieder entschieden positionieren. Ein Bespiel ist das Gebäudeenergiegesetz, das seit seinem ersten Inkrafttreten vor wenigen Jahren ununterbrochen evaluiert wird und jetzt landläufig oft nur noch als „Heizungsgesetz“ bezeichnet wird. Auch, wenn der Bundestag nach einigem Hin und Herr nach der Sommerpause zur Verabschiedung gelangt ist und einige Holprigkeiten begradigt werden konnten, bleibt es doch dabei, dass entsprechend der umgangssprachlichen Bezeichnung des Gesetzes sich dieses immer noch viel zu sehr auf die Anlagentechnik fokussiert, anstatt die Gebäudehülle und damit auch den sommerlichen Wärmeschutz gleichzubehandeln. Hier werden und müssen wir weiter den Finger in die Wunde legen.
Aber wir wollen nicht nur kritisieren, sondern dürfen uns auch freuen. Und das können wir in erster Linie über das, was wir im Berichtszeitraum selbst erreicht haben. Genannt sei zuallererst die Bonner Haupttagung 2022. Das erste Branchenfamilientreffen seit 2019 war von großer Wiedersehensfreude und Feierstimmung geprägt. Auch unsere weiteren Veranstaltungen wie die Berufsschullehrerfortbildung, die Freisprechungsfeiern an unseren Berufsschulen oder die Auslandsmessen der R+T kamen wieder in gewohntes Vor-Corona-Fahrwasser.
Die klassische Verbandsarbeit, sei es die Normungs- und Richtlinienarbeit, das Voranbringen der beruflichen Bildung oder die vielfältige Beratung der Mitgliedsbetriebe von Recht bis zur Unternehmensführung, von Technik bis zur Berufsbildung, ging trotz der Herausforderungen durch eine erneute Personalvakanz in der Geschäftsstelle mit voller Kraft weiter.
Nun blicken wir auf die beiden wichtigsten Branchenveranstaltungen, die demnächst anstehen: Die Haupttagung Ende Oktober in Frankfurt und die nach sechs langen Jahren erstmals wieder stattfindende R+T vom 19. bis 23. Februar 2024 in Stuttgart, die viel Kraft für die Vorbereitung verlangen, auf die wir alle uns aber auch sehr freuen.
Wir, Ihr Präsidium – also neben Ihren Vizepräsidenten auch ausdrücklich unsere Kollegin Nina Kowalewski und unser Kollege Peter Huber – und Ihre Geschäftsstelle sind für Sie da. Wir danken Ihnen sehr für das unentwegte Vertrauen, für das vielfältige Lob und natürlich auch für konstruktive Kritik sowie natürlich für Ihre vielfältige Mitarbeit in unseren Gremien oder Ihre anderweitige tatkräftige Unterstützung. All das bestärkt uns in unserer Arbeit und lässt sie uns mit großem Engagement weiterführen. Hierauf freuen wir uns. Packen wir es an!
Bonn, im September 2023